Als ich noch klein war, war es in der Vorweihnachtszeit eines der größten Vergnügen, die Christbäume, die draußen stehen müssen, zu zählen. Bis auf einen einzigen (den gabs ab dem 24.12. abends) tauchten die Outdoor-Christbäume ab Anfang Dezember auf und verschwanden wie ihre Indoor-Artgenossen etwa am 6. Januar wieder. Es gab da einen Wettbewerb zwischen meiner Schwester und mir, wer die meisten Christbäume während einer Autofahrt zusammenbekam. Ab dem 24. stieg der Schwierigkeitsgrad, denn die Christbäume in den Häusern zählten nicht.
Ein Christbaum in der Nacht war eine kegelförmige, zuweilen auch elliptische Anordnung gelblichweißer Lichter in der Nacht, denn den Baum selbst sieht man dann ja nicht. Als Bäume kamen praktisch nur Fichten und Tannen vor, wie man tagsüber leicht prüfen konnte. Die erste Änderung kam mit den Mikroglühlampenketten, denn ab dann wurde jede größere Pflanze weihnachtlich beleuchtet. Etwas später stiegen dann rotbekleidete zipfelbemützte Gestalten einige Hausfassaden hoch, und spätestens mit der breiten Einführung der Leuchtdioden oder zumindest seit der Zeit, als sie die Radiowecker verließen, kennt die Weihnachtsbeleuchtung kein Halten mehr. Alles, was draußen so rumsteht, kann geschmückt werden und in allen Farben leuchten oder gar blinken, auch in sich kontinuierlich verändernden Farben. Seit einigen Jahren breitet sich aber behutsam intensiv blau leuchtender Weihnachtsschmuck immer mehr aus.
Das führt mich direkt zu einer Frage an meine Leser:
Was haltet Ihr von leuchtdiodenblau beleuchteten Weihnachtsbäumen?